Ehepaar spielt gerne Doppelpass in Sachen Ehrenamt
Gabi Hölzl und Gottfried Hölzl sind seit über 30 Jahren in Oberkochen unentgeltlich unterwegs.
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Gabi und Gottfried „Joe“ Hölzl packen gemeinsam an. (Foto: ls) |
Zwei, die man gerne trifft in Oberkochen. Für einen Plausch immer zu haben und gerne dabei, in Erinnerungen zu schwelgen. „Ich bin ein Spitzarsch, in Aalen geboren“, sagt Joe Hölzl (69). Seine Frau Gabi (66) ist Oberkochenerin. Sozial marschieren sie in Sachen Ehrenamt Seite an Seite seit über 30 Jahren. „Es gibt uns nur im Doppelpack“, lacht Gabi.
„Mein Vater hat uns das Ehrenamt quasi vererbt und wir bereuen keine Minute“, sagt Gabi Hölzl. Erich Wojatschke war Gründungsmitglied bei den Naturfreunden und einer der Väter der ehemaligen Stadtranderholung für Kinder im Naturfreundehaus, die 1988 erstmals dort lief. „Es ist herrlich, wenn wir bis heute von Leuten auf die Erlebnisse am Tierstein angesprochen werden“, lacht Joe Hölzl
Danach entstand im Naturfreundehaus der Seniorenurlaub, bekannt als „Urlaub ohne Koffer“ unter der Leitung von Gerda Böttger. Die Hölzls gehörten zu den Motoren. Erst in den letzten Jahren trat man in die zweite Reihe, auch aus gesundheitlichen Gründen. Aber seit 1987 schreibt Joe Hölzl die Chronik in minutiöser Form, wenn der Urlaub ohne Koffer – seit vielen Jahren im Schillerhaus angekommen – zu Ende gegangen ist. „Die Seniorinnen und Senioren freuen sich riesig, wenn sie eine Mappe mit all den Ausflügen, Erlebnissen und Vorträgen in Wort und Bild überreicht bekommen“, sagt er.
Im Umsonst-Laden sind die Beiden mit Herzblut-Engagement tätig. „Freilich ist das ein hohes Zeitopfer, aber es kommt was zurück und man hat das Gefühl, etwas Gutes geleistet zu haben“, sagt Gabi Hölzl. Da bleibt es nicht beim samstäglichen Dienst. Schon zwei Tage zuvor schauen sie in den „UmLa“, ordnen, richten hin, um dann am Montag wieder aufzuräumen.
Die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten ist lang bei den Hölzls. Gabi ist einer der Motoren bei den inzwischen weit über Oberkochen hinaus bekannten „Stricklieseln“.
Beide haben auch ein Stück Stadtfest-Geschichte geschrieben, als das Stadtfest noch nicht in der Gesamtregie der Stadt stand und die Stände von den Vereinen betrieben wurden. Als damaliger Vorsitzender des Organisationsschusses spann Joe Hölzl die Fäden, natürlich Seite an Seite mit „meiner besseren Hälfte.“
Gefragter Nikolaus ist Joe („Der Bart ist ja schon vorhanden“) übrigens auch. Seit vielen Jahren bei zahlreichen Vereinen, von Kindergärten und im Café Samocca.
„Wer rastet, der rostet“, das Logo der Hölzls. „Als Ruheständler haben wir ja jetzt viel Zeit, ans Aufhören denken wir nicht, wenn es die Gesundheit zulässt“, so der Tenor der beiden sozial Aktiven.
Lothar Schell, Schwäbische Post
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