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Die AWO als wichtiges Kapitel

Die Wertstellung des hiesigen Ortsvereins steht und fällt mit dem Namen Gerda Böttger, der ersten Ehrenbürgerin der Stadt.

Gerda Böttger – das „Gesicht“ der AWO. Archivfoto: opo

Wenn am 16. Oktober die Ausstellung „50 Jahre Stadterhebung“ im Rathaus eröffnet wird, dann spielt auch der soziale Einsatz der Arbeiterwohlfahrt eine nicht unbedeutende Rolle. Ehrenamtlicher Einsatz ist Keimzelle, fleißige Hände tun seit über 70 Jahren Gutes für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

„Das Gesicht“ der AWO in Oberkochen ist Gerda Böttger, die nun schon seit 43 Jahren als Vorsitzende agiert und die Fäden spinnt.

Die AWO entstand bundesweit 1919 als „Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD“ auf Initiative von Marie Juchacz unter dem Motto „Arbeiterwohlfahrt ist die Selbsthilfe der Arbeiterschaft“. Hintergrund waren die wirtschaftlichen Nöte vieler Menschen als Folge des Ersten Weltkriegs und das Fehlen funktionierender Sozialstrukturen in der gerade entstandenen Weimarer Republik.

Nach 1933 wurde die AWO verboten und aufgelöst, ihre Einrichtungen gingen in NS-Einrichtungen auf. Die Wiedergründung erfolgte 1946 – in Oberkochen waren es einige sozial engagierte Männer, die ein Jahr später den Ortsverein ins Leben gerufen haben. Bald zählte der Verein 200 Mitglieder.

Die schwierigen Bedingungen der „schlechten Zeit“, das Fehlen zahlreicher Männer und die hohen Flüchtlingszahlen boten der AWO ein breites Betätigungsfeld – von Mittagstischen und Nähstuben bis hin zu Beratungsstellen und Angeboten zur Kinderbetreuung. Eine Zeit lang betrieb die AWO sogar einen eigenen Kinderhort. Mittlerweile hat sich der Schwerpunkt der Arbeit auf Angebote für ältere Menschen verlagert.

 

„Gerda Böttger ist als Erste unter Gleichen immer mittendrin.“ (Richard Burger, SPD-Fraktionsvorsitzender)

 

Dass Gerda Böttger seit 43 Jahren lenkende Hand als Vorsitzende des Ortsvereins ist, spricht für ihren nimmermüden Einsatz, den die Stadt Oberkochen zum Anlass nahm, sie 2017 als erste Frau in die Ehrenbürger-Galerie aufzunehmen. Keine Frage, „GB“ ist das Gesicht der AWO in Oberkochen.

Auch außerhalb der AWO hat sich Gerda Böttger um die Stadt Oberkochen verdient gemacht. Von 1975 bis 1989 war sie Mitglied im Gemeinderat, nach dem Ausscheiden des unvergessenen Otto Griebisch auch als SPD-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeisterin.

Von 1989 bis 2004 gehörte sie dem Kreistag an als Sprecherin des Sozialausschusses der SPD-Fraktion. „Gerda Böttger ist als Erste unter Gleichen immer mittendrin“, sagt Richard Burger, SPD-Ortsvereinsvorsitzender.

Die soziale Ader liegt ihr im Blut, nicht nur bei der AWO. 1978 gründete sie den AWO-Tanzkreis und leitete diesen bis heute. „Urlaub ohne Koffer“ geht nicht ohne Gerda Böttger, als Leiterin für „Tanzen im Sitzen“ ist sie in mehreren Alteneinrichtungen tätig und in einem eng vernetzten Team mit der Lokalen Agenda und den Kirchen zeichnet sie für den Erfolg des Umsonstladens verantwortlich.

Sie war es auch, die 1975 den Hausfrauenbund ins Leben rief und bis 1989 als Vorsitzende leitete. Im Juni 2017 wurde sie Ehrenbürgerin und Bürgermeister Peter Traub meinte seinerzeit treffend: „Sie haben sich hohes Ansehen verschafft mit ihrem sozialen und ehrenamtlichen Wirken und dies über alle Parteigrenzen hinweg.“

Lothar Schell, Schwäbische Post


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