Ein Verein mit sozialem Gesicht
Der AWO-Ortsverband Oberkochen feiert am 8. Oktober 2022 sein 75-jähriges Bestehen. Ein Blick auf die Erfolgsgeschichte.
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Das Gesicht der AWO Oberkochen ist Gerda Böttger. Foto: ls |
Die Wertstellung
des hiesigen AWO-Ortsvereins
steht und fällt in erster Linie mit
der Person von Gerda Böttger,
der ersten Ehrenbürgerin der
Stadt. Bürgermeister Peter
Traub bezeichnet die AWO als
feste Größe in Oberkochen und
er fügt hinzu: „Der Verein hat ein
Gesicht und dies ist Gerda Böttger.“
Als 2018 die Ausstellung „50
Jahre Stadterhebung“ im Rathaus
eröffnet wurde, spielte auch
der soziale Einsatz der Arbeiterwohlfahrt
eine nicht unbedeutende
Rolle. Seit sage und schreibe
47 Jahren leitet Böttger den
Ortsverband und dies mit sehr
viel Herzblut.
1947 war in wirtschaftlich sehr
schwieriger Zeit die Gründung
erfolgt, um hilfsbedürftigen
Menschen besser unterstützen
zu können. Gerda Böttger berichtet
im Gespräch über die schlimmen
Jahre in NS-Zeiten mit Schikanen,
Verhaftungen und Verbot
und auf die Wiedergründung
der unabhängigen Organisation.
Sie erinnert auch an die legendären
Seniorennachmittage im Naturfreundehaus
und an den 1978
gegründeten Seniorentanzkreis,
der noch heute gerne angenommen
werde. Unvergessen seien
die Stadtranderholungen und der
„Urlaub ohne Koffer“.
Ein Markstein mit „AWO-Herzblut“:
die Ganztagesbetreuung
Ein Markstein mit „AWO-Herzblut“
sei die Einführung der
Ganztagesbetreuung als sozialpädagogischer
Modellversuch an
der Sonnenbergschule gewesen.
Nicht ohne Stolz erwähnt die
AWO-Vorsitzende den Zugewinn,
den man vor ein paar Jahren
durch die Eröffnung des
AWO-Treffs in der Katzenbachstraße
bekommen habe, als Malermeister
Willi Schönherr seinen
dortigen Ausstellungsraum
zu günstigen Konditionen vermietet
habe. „Wir sind dadurch
flexibel geworden für unsere
Vereinsbelange, aber auch für
Flohmärkte des Umsonst-Ladens“,
erläutert sie.
Gerda Böttger ist eine Ehrenämtlerin
in Reinkultur und dies
auch an anderen Stellen. Die
langjährige Gemeinde- und
Kreisrätin hatte 1975 den örtlichen
Hausfrauenbund aus der
Taufe gehoben und drei Jahre
später den AWO-Tanzkreis, den
sie bis heute leitet. Dem „Urlaub
ohne Koffer“ und zuvor der
Stadtranderholung mit Kindern
im Naturfreundehaus hat Gerda
Böttger weit über dreißig Jahre
Konturen verliehen. Böttger engagiert
sich auch für die Lokale
Agenda und sie war treibende
Kraft für die Installierung des
Umsonst-Ladens in der Alten
Post.
Am Samstag, 8. Oktober 2022, um 15
Uhr wird im Mühlensaal Jubiläum
gefeiert. „Wir freuen uns auf
viele Geburtstagsgäste“, blickt
Böttger voraus. Ein Ensemble der
Musikschule Oberkochen-Königsbronn
sorgt für die musikalische
Unterhaltung und es wird
neben der Festrede der Vorsitzenden
auch Grußworte geben.
Lothar Schell
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